Amplifier haben mich umgehauen. Ihr Debutalbum hatte ich schon zu Hause, fand es aber bis zum Konzert nicht über-drüber-genial. Der Gig hat das geändert. Immerhin knapp 200 Leutchen hatten sich ins Salzburger Rockhouse verlaufen um die drei Power Trios Frame, Amplifier und Harmful zu erleben.
Frame, die Lokalmatadoren, spielten einen geradlinigen und melodieseligen Rock, stellenweise an Placebo erinnernd und doch ziemlich überzeugend. Harmful, die armenischen Headliner aus Deutschland, präsentieren einen Noise-Wall-of-Sound, den ich nicht durchdringen konnte. Für mich klang ein Song wie der andere, und ich hätte es den meisten anderen gleichtun sollen, die schon während den ersten 20 Minuten des 2-Stunden-Harmful-Sets das Weite suchten.
Und zwischen den vielversprechenden Frame und den auf ganzer Linie enttäuschenden Harmful spielten die Briten Amplifier einen energetischen und intensiven Gig, wie man ihn nur selten erlebt. Immer wieder gab es jene Momente, in denen man den Eindruck hat, dass nicht die Band die Musik spielt, sondern die Musik die Band spielen lässt. Die Musiker waren dermaßen „drin“ in ihrer Musik, in einem tranceähnlichen Zustand, der es ihnen ermöglichte, ihr Repertoire auf eine höhere Stufe zu führen. Spätestens bei der Schluss-Nummer Airborne war der ganze Saal von der Musik erfasst, von diesem schwebenden, schweren Donner, dieser atmosphärischen Hochschaubahnfahrt.
Die Begrüßungsworte von Gitarrist & Sänger Sal Balamir waren Programm: „Wir sind von ziemlich weit hergekommen, um heute hier spielen zu können, also spielen wir jetzt, ohne lang rumzuquatschen!“ Und das taten sie. Überzeugend, überwältigend. Und jetzt, die CD: ebenfalls genial. Wieder eine Band, deren Musik man etwas Zeit geben muss. Ein paar Durchläufe & wenn es geht ein Gig dieser Band und man hört für einige Zeit kaum mehr was anderes. Mitte Oktober veröffentlichen Amplifier eine neue EP, ich freu mich drauf!
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