Mittwoch, 26. Dezember 2007
Sieges Even – Paramount
Nur zwei Jahre nach ihrem Comeback mit neuem Sänger und runderneuertem Stil auf The Art Of Navigating By The Stars legen die deutschen Progmetaller Sieges Even, die man nun eher als Artrocker bezeichnen sollte, nach. Paramount ist Fortsetzung und Weiterentwicklung des Vorgängers zugleich.
Es wird also auch diesmal nicht offensichtlich gefrickelt wie in den 90ern, aber ein wenig der alten Härte ist zurück, ohne die auf The Art... gewonnene Atmosphäre zu verlieren. Diese erscheint mir auf dem neuen Album extrem dicht zu sein und zwar über die volle Länge der CD hinweg, die wunderbar am Stück durchzuhören ist und in sich schlüssig wirkt. Andererseits sind die Songs jedoch auch stark genug, um für sich selbst stehen zu können. Getragen wird das ganze ein ums andere Mal von den von Sänger Arno Menses wunderbar melodisch vorgetragenen Gesangslinien, die die Songs sehr eingängig machen, ohne, dass es schmalzig oder kommerziell klingen würden, dafür sind die Arrangements einfach zu klug und facettenreich. Denn unter der Eingängigkeit versteckt sich komplexe Musik, die einem da quasi untergejubelt wird, und das machte immer schon die größte Kunst im Prog aus. Ob früher bei Genesis, heute bei Porcupine Tree: Eingängigkeit gepaart mit musikalischer Substanz ist die Königsdisziplin. Ein reifes Werk, das auf Effekthascherei verzichtet und auch in seinen metallischen Ausflügen stets zeitgemäß klingt und nicht wie ein Ausflug in den Metal der frühen 1990er.
Sieges Even sind auf dem besten Wege auf ihre alten Tage noch zu einer der interessantesten Artrock Bands zu werden.
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